Bündnis 90/Die Grünen -Wassenberg zu diesem Thema

Fraktion im Rat der Stadt Wassenberg Robert Seidl gruene-wassenberg@live.de

 Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Wassenberg zur Ausweisung von Konzentrationszonen für Windenergieanlagen mit Ausschluss-Wirkung Die überarbeitete Potentialstudie zur Nutzung der Windenergie in Wassenberg ist eine sehr gute Grundlage, über mögliche Konzentrationsflächen zu entscheiden. Die Forderung nach einer Konzentrationsfläche für Windkrafträder ist von der Grünen Fraktion in der Vergangenheit immer wieder thematisiert und in Anträgen dem Rat vorgelegt worden. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir zunächst, dass die Stadt Wassenberg Aktivitäten entwickelt hat, um eine entsprechende Fläche zur Realisierung von Erneuerbaren Energien auszuweisen. 

 Mit den derzeitigen Vorschlägen seitens der Stadt sind wir Grüne allerdings nicht einverstanden. Die Potentialstudie belegt eindeutig, dass die von uns vorgeschlagenen Flächen, zuletzt noch entlang der neuen Trasse B221 zwischen Myhl und Ratheim, zur Energiegewinnung geeignet sind. Da aber die Verwaltung in ihrer Beschlussvorlage Ausschluss-Kriterien für Windkraftanlagen mit einer geringeren Höhe von 150m / 175m / und 190m festgelegt hat, entfallen alle möglichen Standorte bis auf eine Fläche von 39,2 ha im Birgelener Wald. Hier sollen bis zu vier Anlagen mit einer Höhe von 200m errichtet werden. Diesen Standort halten wir Grüne aus folgenden Gründen für ungeeignet: 

 1. Das Ergebnis der Studie sagt aus, ich zitiere: „ Durch die Zugrundelegung einer Referenzanlage von 200 m Gesamthöhe entfallen jedoch große weitere Potentialflächen, die für „kleinere“ oder weitere, im Zuge des BImsch Genehmigungsverfahrens zulassungsfähige Anlagen zusätzlich geeignet wären. Somit wird der substantielle Raum, welcher sich ohnehin eher am unteren Rand befindet, unnötig und ohne schlüssige Begründung verkleinert“ „Dem folgend kann das „Szenario WEA 200m“ im Zuge einer weiteren Planung zur Darstellung von Konzentrationen für Windenergieanlagen im Zuge einer Änderung des Flächennutzungsplanes nicht empfohlen werden und ist abzulehnen“. 

 2. Der jetzt ausgesuchte Standort im Birgelener Wald ist aus unserer Sicht keineswegs so wie von der Verwaltung in der Potentialstudie beschrieben, ein „minderwertiges“ Areal. Hier ist Forstwirtschaft, wie in den anderen Waldgebieten auch, prägend. Umgeben von Premium-Wanderwegen ist er ein Rückzugsort für Mensch und Tier. Der Campingplatz ist von den Benutzern über Jahrzehnte gepflegt worden. Darüber hinaus hat er sich mit seinen Grünflächen gut in das Landschaftsbild eingegliedert. Hier sollen Menschen ein Stück Heimat verlieren, wertvolle Naturfläche, mit der sie verantwortungsvoll umgegangen sind. 

 3. Das Aufstellen der Windräder verlangt umfangreiche Rodungsmaßnahmen, um für Kräne und Schwertransporter auf dem Areal Platz zu schaffen. Wir haben mit der jetzigen Nutzung des Effelder Waldsees für Flora und Fauna ein großes Naturrefugium verloren. Eine weitere Nutzung von Waldflächen für kommerzielle Zwecke in dieser Größenordnung lehnen wir deshalb ab, zumal die Stadt faktisch auch andere Standorte für Windkrafträder zur Verfügung hätte. 

Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen